Harald Bode

Harald Bode (1909–1987) war ein deutscher Ingenieur und gilt als Pionier der elektronischen Musikinstrumente. Sein »Melochord«, von 1947 bis 1953 entwickelt und im Studio für elektronische Musik des Westdeutschen Rundfunks eingesetzt, bildet die Grundlage des Synthesizers.

Nach seiner Tätigkeit am Heinrich-Hertz-Institut für Schwingungsforschung an der Technischen Universität Berlin emigrierte er 1954 in die USA. Durch den Erfolg der selbstentwickelten Bode-Orgel wurde er Chefingenieur und später Vizepräsident der Estey Organ Company in die Vereinigten Staaten. Später arbeitete er mit Robert Moog und dessen Synthesizerfirma zusammen. Gemeinsam arbeiteten sie bis zu Bodes Pensionierung 1974 an verschiedenen elektronischen Instrumenten und Apparaten. Diese Instrumente wurden mit Bodes Zustimmung sowie unter dem Namen Moog als Lizenznehmer verkauft. Harald Bode arbeitete auch als Chefingenieur bei Bell Aerospace an der Entwicklung von frühen Mikroschaltungen. Im Jahr 1974 gründete er die Bode Sound Company und setzte seine eigene Forschung fort.
Bode hält mehr als fünfzig US-amerikanische und ausländische Patente. Er arbeitete mit den Videokünstlern Woody und Steina Vasulka zusammen und präsentierte seine Arbeit bei der Audio Engineering Society, Media Study/Buffalo und dem Experimental Television Center in Owego, New York.

Das Archiv Harald Bode befindet sich seit Oktober 2019 im Besitz des ZKM | Archivs. Es wurde vom Sohn Peer Bode dem Archiv zur Verwahrung, zum Erhalt und zur Bereitstellung überlassen.

Der Nachlass von Harald Bode umfasst etwa elf Meter an Dokumenten, darunter Skizzen, Schaltpläne, Fotos, Manuskripte und Typoskripte sowie Korrespondenzen zu seinen wissenschaftlichen, technischen und künstlerischen Aktivitäten. Teil des persönlichen Nachlasses von Harald Bode sind auch dessen Notiz- bzw. Tagebücher von 1930 bis 1983. Der Bestand gibt einen detaillierten Einblick in seine persönliche Lebenserfahrung, Erfindungen, Pläne und Gedankengänge über mehr als 50 Jahre.