Nadine Siegert: (Re)mapping Luanda

Internationale Netzwerke und lokale Widerständigkeiten in der zeitgenössischen Kunstproduktion Angolas

Dauer
37:56
Kategorie
Vortrag/Gespräch
Erstellungsdatum
19.06.2010
Beschreibung
Nadine Siegert, Bayreuth International Graduate School of African Studies

Nadine Siegert konzentrierte sich in ihrem Vortrag auf den politischen Einfluss von Stiftungen und Sammlungen in der lokalen Kunstwelt von Luanda.

In ihrem Promotionsprojekt (Re)mapping Luanda: Internationale Netzwerke und lokale Widerständigkeiten in der zeitgenössischen Kunstproduktion Angolas wird die im Jahr 2006/7 erstmals realisierte Trienale de Luanda im Kontext der Neupositionierung Angolas auf dem afrikanischen Kontinent in den Blick genommen. Neben der Unterstützung lokaler Künstler sieht die Trienale programmatisch vor allem die Etablierung eines neuen Territoriums auf dem afrikanischen Kontinent in Anbindung an die internationale Kunstwelt vor. Deren ehemals nur im Westen verankerte Zentren sollen verschoben und Hegemonien herausgefordert werden. Zu diesem Programm gehörten auch die Kuration des Afrikanischen Pavillons auf der Bienale von Venedig 2007, der Ankauf einer der größten Sammlungen zeitgenössischer Kunst aus Afrika und die Gründung einer Stiftung zur Förderung junger Künstler. Neben der Analyse der Bedeutung der Trienale und ihrer Einbettung vor Ort wird aber auch anderen lokalen Akteuren Raum gegeben. In einem Überblick über das zeitgenössische Kunstschaffen Angolas seit der Unabhängigkeit (1975) und einer Kartierung der aktuellen (Kunst)Akteure und ihrer (Kunst)Orte werden historische und aktuelle Ebenen dieser Welt durchleuchtet. In engem Kontakt zu den Künstlern wurde hierfür eine multilokale und diachrone Studie anhand ethnologischer Methoden durchgeführt, sowie gemeinsame Ausstellungen realisiert. Abschließend wird versucht, die Frage nach der Bedeutung der zeitgenössischen Kunst in einer Nachkriegsgesellschaft zu beantworten, wobei hier auch die kunstwissenschaftliche Analyse einer Auswahl bedeutender Werke zum Tragen kommt.

Nadine Siegert M.A. ist Mitarbeiterin am Iwalewa-Haus Bayreuth und Doktorandin der Bayreuth International Graduate School of African Studies (BIGSAS). Sie hat Ethnologie, Philosophie und Soziologie an der Johannes Gutenberg-Universität in Mainz studiert und arbeitete bis 2006 im dortigen Archiv für die Musik Afrikas. An der Universität Bayreuth arbeitete sie in den Forschungsprojekten „Kunstwelten in Interaktion“ und „Medienkunst und die Dynamik zeitgenössischer Kunstwelten in Johannesburg und Luanda“. In diesem Zusammenhang kuratierte sie mehrere Ausstellungen mit Künstlern wie Kiluanji Kia Henda, Nástio Mosquito und António Ole.

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