Donald Judd

Geburtsjahr, Ort
1928, Excelsior Springs
Todesjahr, Ort
1994, New York
Rolle am ZKM
in der Sammlung
Biografie
Donald Judd wurde 1928 in Excelsior Springs geboren. Von 1949-53 studierte er an der Art Students League in New York und an der Columbia University in New York, wo er mit dem Bachelor of Science in Philosophie abschloss. 1957-62 setzte er sein Studium in Kunstgeschichte bei Rudolf Wittkower und Meyer Schapiro an der Columbia University in New York fort. Für sein künstlerisches Werk hat Judd zahlreiche Stipendien und Preise erhalten, die ihm unter anderem mehrere Reisen nach Europa in den sechziger Jahren ermöglichten. Judd lehrte an mehreren Universitäten und Colleges in den USA. Er starb 1994 in New York.
 
In den frühen fünfziger Jahren experimentiert Judd zunächst mit figürlicher und abstrakter Malerei. Seit 1955 malt er ausschließlich gegenstandslos. Es entstehen Ölbilder mit abstrakten Formen vor monochromem Grund. Von 1960 an beginnt Judd, sich von dieser Formensprache zu lösen und mit linearen Elementen zu arbeiten. Die Ablehnung jedes Illusionismus führt 1961-62 zur Aufgabe der Malerei. Es entstehen monochrome Reliefs aus Holz, Email und Aluminium und erste freistehende Objekte, die direkt auf dem Boden plaziert sind. Seit Mitte der sechziger Jahre bestimmen Sperrholz, Aluminium, rostfreier Stahl und Plexiglas sein Vokabular. Die Reduzierung auf minimale Grundformen, auf die monochrome Oberfläche und Farbe des Materials sind Kennzeichen seiner zahlreichen Objekte. Die serielle Reihung der häufig mehrteiligen Objekte, die entlang der Wand oder am Boden plaziert sein können, verleiht den Skulpturen eine auf den Raum bezogene Dimension. Zeichnung und Graphik, Architekturprojekte, Objekte und Möbelentwürfe stehen in seinem Werk als gleichberechtigte Gattungen nebeneinander. Judd gilt als einer der Pioniere der Minimal Art.
 
Einzelausstellungen (Auswahl)
 
1957 Panoras Gallery, New York
1966 Leo Castelli Gallery, New York
1968 Whitney Museum of American Art, New York
1969 Galerie Bischoffsberger, Zürich; »Donald Judd: Structures«, Galerie Ileana Sonnabend, Paris
1970 Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven
1975 National Gallery, Ottawa
1979 »Donald Judd: Survey of Work 1963-1979«, Leo Castelli Gallery, New York
1987 »Donald Judd, Sculptures 1965-1987«, Stedelijk Van Abbemuseum, Eindhoven
1988 Whitney Museum of American Art, New York
1989 Staatliche Kunsthalle Baden-Baden; Waddington Galleries, London; »Donald Judd, Architektur«, Westfälischer Kunstverein, Münster
1990 Künstlerverein, Moskau; Kunstverein, St. Gallen
1991 »Donald Judd, Architektur«, MAK - Österreichisches Museum für augewandte Kunst, Wien
1994 »Donald Judd, Sculpture«, Galerie Pace Wildenstein, New York; »Donald Judd, Kunst und Design«, Städtische Kunstsammlungen Chemnitz, anschließend Museum Wiesbaden, Badisches Landesmuseum, Karlsruhe
1997 The Sculpture Garden, Galerie Pace Wildenstein, New York; Brooke Alexander, New York; »Donald Judd, Sculpture, Furniture and Prints«, Centro Cultural de Belém, Lissabon; Lisson Gallery, London
 
Gruppenausstellungen (Auswahl)
 
1952 »Twenty-Second Annual Jersey State Exhibition«, Montclair Art Museum, New Jersey
1965 São Paulo Biennal, São Paulo; »5 Sculptors«, Institute of Contemporary Art, Philadelphia
1968 documenta IV, Kassel
1974 »Less is More: The Influence of the Bauhaus on America«, Lowe Art Museum, Miami
1976 Biennale di Venezia, Venedig
1977 »Skulptur. Ausstellung in Münster 1977«, Münster
1982 documenta VII, Kassel
1985 »Contrasts of Form: Geometrie Abstract Art 1910-1980«, The Museum of Modern Art, New York
1986 »Qu'est-ce que la sculpture moderne?«, Musée National d'Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris
1987 »Skulptur. Projekte in Münster 1987«, Münster
1989 »Bilderstreit«, Museum Ludwig, Rheinhallen, Köln
1993 »Shapes and Positions«, Museum Fridericianum, Kassel
1993 »Amerikanische Kunst im 20. Jahrhundert«, Martin-Gropius-Bau, Berlin, anschließend Royal Academy of Arts, London
1997 »Die Epoche der Moderne«, Martin-Gropius-Bau, Berlin

[David Richardt, 1997]