Marcel Odenbach

Geburtsjahr, Ort
1953, Köln, Deutschland
Rolle am ZKM
in der Sammlung
Biografie

Von 1974-79 studierte Marcel Odenbach Architektur, Kunstgeschichte und Semiotik an der Technischen Hochschule in Aachen. 1992-97 lehrte er als Professor für Medienkunst an der Staatlichen Hochschule für Gestaltung in Karlsruhe. Er lebt in Köln.

Die Arbeit Odenbachs lässt sich in drei Werkgruppen aufteilen, die sich gegenseitig ergänzen: Collage-Zeichnungen, Video-Bänder und Video-Installationen. Die Collage-Zeichnungen nehmen architektonische Formen auf, in die Text- oder Fotofragmente eingearbeitet sind. Die Videobänder zeigen eine durch mehrere Bild- und Tonebenen gebrochene narrative Struktur. Dabei wird die vertraute Bildwelt der Fernseher durch Bildteilungen und -brüche kommentiert. Das Repertoire der Installationen ist meist sparsam in der Inszenierung: zwei bis drei Videobänder, die in einer räumlichen Projektion in Beziehung gesetzt werden, in Kombination mit wenigen, alltäglichen Gebrauchsgegenständen oder Sitzmöbeln. Odenbachs Interesse gilt der Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte. Seit Beginn der neunziger Jahre kommen Themen in Auseinandersetzung mit dem aktuellen politischen Geschehen wie Rassismus oder Diskriminierung von Homosexualität hinzu.
 
Einzelausstellungen (Auswahl)
 
1976 Galerie Hinrichs, Lohmar
1981 »Marcel Odenbach: Videoarbeiten«, Museum Folkwang, Essen, anschließend Städtische Galerie im Lenbachhaus, München
1982 Stedelijk Museum, Amsterdam
1987 »Marcel Odenbach: Dans la vision périphérique du témoin«, Musée National d'Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris
1988 »Stehen ist Nichtumfallen«, Badischer Kunstverein, Karlsruhe, anschließend Städtische Galerie, Erlangen
1990 »Wenn die Wand an den Tisch rückt«, Galerie Yvonne Lambert, Paris, anschließend Galerie Eigen + Art, Leipzig
1993 »Mit dem Kopf durch die Wand«, Haus der Geschichte der Bundesrepublik Deutschland, Bonn; »Keep in View«, Stichtig De Appel, Amsterdam; »Marcel Odenbach. Video-Arbeiten, Installationen, Zeichnungen 1988-1993«, Galerie der Stadt Esslingen, Villa Merkel, Esslingen, anschließend Braunschweiger Kunstverein, Braunschweig
1994 »Tabakkollegium oder es brennt mir unter den Nägeln«, Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland, Bonn; »Lagerbestände«, Galerie Eigen + Art, Leipzig
1996 »Die zwei Seiten der Medaille«, Firehouse, New York, anschließend Kunstraum, Düsseldorf; »Marcel Odenbach. Besenrein«, Sprengel Museum Hannover
1997 »Marcel Odenbach: Zeichnungen 1975-1977«, Liechtensteinische Staatliche Kunstsammlung, Vaduz
 
Gruppenausstellungen (Auswahl)
 
1978 »Die Grenze«, Neue Galerie, Museum Ludwig, Aachen, anschließend Städtisches Kunstmuseum, Bonn, CAPC, Bordeaux
1982 »Videokunst in Deutschland 1963-82«, Kölnischer Kunstverein, Köln, anschließend Hamburger Kunsthalle, Hamburg, Badischer Kunstverein, Karlsruhe, Westfälischer Kunstverein, Münster, München, Nürnberg, Berlin
1984 »Het Lumineuze Beeld«, Stedelijk Museum, Amsterdam; »Von hier aus«, Messegelände, Düsseldorf
1987 documenta VIII, Kassel
1989 »Video-Skulptur retrospektiv und aktuell 1963-89«, Kölnischer Kunstverein, Köln, anschließend Kongresshalle Berlin, Kunsthaus Zürich
1990 »Passages de l'images«, Musée National d'Art Moderne, Centre Georges Pompidou, Paris, anschließend Fundació »la Caixa«, Barcelona, Power Plant, Toronto, Wexner, Center for the Arts, Columbus, San Francisco, Museum of Modern Art, San Francisco
1991 »Metropolis«, Martin-Gropius-Bau, Berlin
1992 »Moving Image - Electronic Art«, Fondació Joan Miró, Barcelona
1993 »MultiMediale 3«, Zentrum für Kunst und Medientechnologie Karlsruhe
1994 »4 x 1«, Museum Albertinum, Staatliche Kunstsammlungen Dresden
1995 »Video Spaces: Eight Installations«, The Museum of Modern Art, New York; »Dialogue of Peace«, Le Palais des Nations, Genf
1996 »fremdKörper - Corps étranger - Foreign Body«, Öffentliche Kunstsammlung Basel, Museum für Gegenwartskunst, Basel
1997 »Deutschlandbilder«, Martin-Gropius-Bau, Berlin

[David Richardt, 1997]