Filmscreening: Reşeba – The Dark Wind
Zu sehen ist das Filmplakat des Films »Reseba«. Es ist blau eingefärbt und zeigt in der Mitte eine junge Frau mit Kopftuch. Rechts und links neben ihr sind kleiner ein Mann und eine ältere Frau, ebenfalls mit Kopftuch, zu sehen.
Globaler Filmherbst im Süden zu Gast am ZKM
Do, 29.10.2020 19:00 Uhr CET, Filmvorführung

»Reşeba – The Dark Wind« erzählt von einem jesidischen Liebespaar, das heiraten möchte und dessen Lebensglück durch den Terror des IS zerstört wird.

Es ist der erste Spielfilm über den an JesidInnen durch den IS begangenen Völkermord. Geradlinig erzählt der Film die Geschichte über den Sommer 2014 im Irak. Er zeigt die Belastungsproben, die der Verlobte, seine schwer traumatisierte Frau und ihre Familie bestehen müssen. Immer stiller wird »Reşeba – The Dark Wind« in seinen eindringlichen Bildern der Verzweiflung und Ausweglosigkeit, nicht ohne am Ende einen letzten Funken Hoffnung zu schenken.

Der Spielfilm des irakisch-kurdischen Regisseurs und Schauspielers Hussein Hassan steht exemplarisch für Tausende von Schicksalen nach den tragischen Ereignissen im Juli 2014, als der IS einen umfassenden Angriff gegen alle Nicht-Muslime startete. Mehr als 5.000 jesidische Frauen wurden damals vergewaltigt, als Sklavinnen verkauft, gegen die religiösen Gesetze ihrer lange vor dem Christentum entstandenen Religion gezwungen, zum Islam zu konvertieren und nach mehrfachem Missbrauch zum Teil an die Familien zurückverkauft. Viele JesidInnen verloren ihre Heimat, leben seitdem in Flüchtlingslagern und versuchen, nach Europa zu emigrieren.

Fast alle NebendarstellerInnen des Films sind tatsächlich Opfer des Krieges. Hassans unter anderem auf dem Filmfest Mannheim-Heidelberg ausgezeichneter Film konzentriert sich ganz auf die Traumatisierung der unmittelbaren Opfer und die völlige Überforderung ihrer Angehörigen. Die Kämpfer des IS bleiben dagegen bewusst gesichtslos, erscheinen als nicht greifbare Bedrohung.

Der Film kam unter äußerst schwierigen Produktionsbedingungen zustande, und er entstand in unmittelbarer zeitlicher und geographischer Nähe zu den Ereignissen. Als die Terrormiliz Islamischer Staat im Sommer 2014 die Region um die irakische Stadt Mossul angriff, hielten sich der kurdische Regisseur Hussein Hassan und der Berliner Filmproduzent Mehmet Aktas vor Ort auf.

Corona­be­dingt ist die Zahl der Teilneh­men­den ­be­grenzt.

Über den Regisseur

Hussein Hassan (*1974) ist Regisseur, Autor und Schauspieler aus der Autonomen Region Kurdistan (Nordirak). Seine Filme wurden u.a. auf der Berlinale, auf dem International Film Festival in Toronto und auf dem Internationalen Film Festival in Busan gezeigt wurde. Sein Film »Narcissus Blossom« wurde mit dem Amnesty International Film Preis ausgezeichnet. 

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Impressum

Regie: Hussein Hassan
Drehbuch: Mehmet Aktas, Hussein Hassan
Kamera: Touraj Aslani
Schnitt: Ebrahim Saeedi
Ton: Sahram Amedyian
Musikkomposition: Mustafa Biber
Produzent: Mehmet Aktas
DarstellerInnen: Rekesh Shabaz (Reko), Diman Zandi (Pero), Maryam Boobani (Peros Mutter), Imad Lezgin (Peros Bruder)

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