#RiskandRebellion
Das Plakat in roten und gelben Warnfarben, mit Ausrufezeichen und erhobener Faust, bewirbt das Symposium #RiskandRebellion von Artists at Risk am 24. Januar 2021
Online-Symposium
So, 24.01.2021
Online

In weiten Teilen der Welt sind Kunstschaffende und Kurator:innen Ziele politisch motivierter Bedrohungen und Verfolgung. »Artists at Risk« (AR) ist ein internationales Programm, das sich an der Schnittstelle von Menschenrechten und Kunst für sie einsetzt.

Am 24. Januar, dem Vorabend des Jahrestages zweier Bewegungen, die auf der ganzen Welt nachhallten, veranstaltet »Artists at Risk« (AR) das Symposium #RiskandRebellion als Start eines neuen Projekts von Creative Europe. Die Veranstaltung mit Beiträgen von Künstler:innen, Aktivist:innen, Theoretiker:innen und Menschenrechtsfiguren aus aller Welt wird durch und über die Netzwerke der AR-ENSH Partnerinstitutionen gestreamt werden. Sie ist gewidmet:

  • Dem 10. Jahrestag der ägyptischen Revolution vom 25. Januar 2011;
  • Dem 20. Jahrestag des World Social Forums (WSF);
  • Künstler:innen, Ökolog:innen und Aktivist:innen, die ihr Leben aufs Spiel setzen.

#RiskandRebellion PROGRAMM

#RiskandRebellion ist ein Symposium darüber, was es braucht, um einer Welt in der Krise zu begegnen: die gefährlichen strukturellen Ungleichgewichte unter einem aktuellen System, das einen Grad an wirtschaftlicher Ungleichheit aufweist, der mit dem vorrevolutionären Ancien Régime in Frankreich vergleichbar ist; die immer noch tief verwurzelten geschlechtsspezifischen, ethnisch-rassischen und geopolitischen Ungleichheiten; das anhaltende Versagen des Mainstream-Umweltschutzes und die Realität der extraktivistischen Entwicklungspolitik und Formen des Neokolonialismus; und, politisch gesehen, der Aufstieg der »nationalistischen Internationale« – der Club von Trump, Xi, Putin, Modi, Erdogan, Bolsanaro, Sissi, Netanjahu, Orban... – und die Schwäche nachhaltiger Gegenbewegungen. All diese Kräfte haben zutiefst negative Auswirkungen auf grundlegende Menschenrechte und Freiheiten. Systemische Krisen – wie der Beinahe-Zusammenbruch des Weltfinanzsystems im Jahr 2008 oder die Coronavirus-Pandemie im Jahr 2020 – machen sie umso akuter. 

Sowohl die rebellische Bewegung des World Social Forums, das im Januar 2001 gegründet wurde, als auch die Aufstände auf der ganzen Welt, die etwa im Januar 2011 begannen, entstanden als Reaktion auf ähnliche intersektionale Krisen. Wir können sie und zahllose andere Bewegungen als alle aus demselben historischen Stoff sehen: rebellierend gegen Korruption und autoritäre Straflosigkeit.

Die grundlegenden Fragen, die sich heute stellen, sind die gleichen. Hat sich etwas verändert? Können Bewegungen von Völkern, die zuvor kolonialer Herrschaft unterworfen waren, von denen Black Lives Matter nur die sichtbarste ist, größere Verschiebungen in den vom (europäischen) Kolonialismus geerbten sozialen, physischen und mentalen Infrastrukturen der Unterdrückung initiieren? Können Fridays for Future und Extinction Rebellion und die unzähligen, oft unsichtbaren Umweltkämpfe indigener Gruppen genug politische Energie mobilisieren, um die Großkonzerne und die Politik endlich dazu zu bringen, ihren selbstmörderischen und ökozidalen Kurs zu ändern? Können die anhaltenden Anti-Regierungs-Proteste in Ländern wie Weißrussland, Thailand, Hongkong oder Indien ihre Rechte zurückgewinnen und ihre Länder neu gestalten?

Das gestreamte Symposium von #RiskandRebellion am 24. Januar 2021 beginnt um 15 Uhr und umfasst mehrere künstlerische Interventionen, Redner:innen aus Wissenschaft, Kunst, Theorie und Aktivismus (z.B. WSF, Extinction Rebellion) und führende Persönlichkeiten aus dem Bereich der Menschenrechte. Den Höhepunkt bildet um 19 Uhr das Konzert von Ramy Essam – bekannt als die »Stimme des Tahrir-Platzes«.
Dem 25. Januar, als Jahrestag der ägyptischen Revolution und des WSF, wird vor Ort begegnet: von Aktivitäten von AR-Netzwerkmitgliedern, über Proteste von Helsinkis WSF-Mitgliedern im Pirkkola-Wald, bis hin zu unangekündigten Aktionen von Extinction Rebellion, zu den Straßen von Kairo.

Registrieren Sie sich auf Eventbrite, um an den Plenardiskussionen teilzunehmen, oder kommentieren Sie über den Telegram-Kanal: https://t.me/artistsatrisk.

#RiskandRebellion ist eine Fortsetzung des »Re-Aligned Project« und der Auftakt zu »Artists at Risk (AR) – A European Network of Safe Havens« (AR-ENSH), einem von der Europäischen Union kofinanzierten Projekt von Creative Europe. 

Die Veranstaltung wird in englischer Sprache stattfinden.

Die Zuschauer:innen haben die Möglichkeit, das Gespräch mit Fragen, Gedanken und Anregungen im Chat der Artists at Risk-Telegram-Gruppe (https://t.me/artistsatrisk) zu begleiten.
Hier finden Sie eine Anleitung für Telegram.

Website
Die Veranstaltung im Livestream
Organisation / Institution
Artists at Risk (AR) – Eine Initiative von Perpetuum Mobile (PM)
Kooperationspartner

Artists at Risk
Art Veda, Tunis
CCCB, Barcelona
Stalker, Rome

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