Michael Bielicky: Delvaux's Dream
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Do, 09.12.1999 – So, 09.01.2000
Michael Bielickys Projekt wählt die fantastische Welt des belgischen Künstlers Paul Delvaux als Ausgangspunkt seines Experimentes zum begehbaren Bild. Das Gemälde zeigt vergangene Architekturen vor denen sich nackte Figuren bewegen. Die Erotik dieser Figuren erwecken im Betrachter das Gefühl einer Umgebung, die merkwürdig ausdruckslos, nostalgisch angehaucht und seltsam entfremdet ist. Rekonstruiert mit Hilfe digitaler Technologien, wird nun das von Bielicky gewählte Szenario zugänglich. Durch den Einsatz der »chroma-key-Technologie« und eines komplexen Tracking-Systems kann die Bildlandschaft physisch vom Zuschauer durchdrungen werden. Das Ergebnis lässt sich mit dem Begriff »beobachtete Immersion« beschreiben: Die lebendige Person, die sich durch das Gemälde bewegt, wird sichtbar in die surreale Landschaft eingebunden, jedoch kann sie diese Integration nie direkt erfahren, sondern ausschließlich auf dem Kontrollmonitor verfolgen. Bielickys Interesse gilt hier weniger dem Gemälde als immersives Konstrukt, wie es vom Besucher erfahren wird, als vielmehr dem Gefühl der Dislokation, das sich beim Betrachter dann einstellt, wenn er als Bestandteil der projizierten Umgebung die eigenen Aktionen in dieser unwirklichen Landschaft auf einem Bildschirm verfolgt.
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