Ramon Llull | Denkmaschinen
José María Yturralde Homenaje a Velázquez, 1977
Ramon Llull | La màquina de pensar
Mi, 13.07.2016 – So, 11.09.2016

Apparate, die ähnlich wie moderne Computer funktionieren, haben eine lange Geschichte. Einer der herausragenden Erfinder logischer Maschinen im europäischen Mittelalter war der katalanische Mönch, Missionar und Philosoph Ramon Llull (latinisiert Raimundus Lullus). Er starb vor 700 Jahren auf Mallorca. Llull zu Ehren veranstaltet das CCCB, das Zentrum für Kultur und Kommunikation in Barcelona, eine große Ausstellung. Gezeigt wird nicht nur die „Große Kunst“, die „Ars magna“ des Kombinierens, die Llull in prächtigen Büchern verfasst hat. Von Athanasius Kircher über Gottfried Wilhelm Leibniz bis in die zeitgenössische Kunst hinein hat der Katalane viele Intellektuelle und Künstler in ihrem Denken und poetischen Handeln angeregt und beeinflusst. Der Lullismus ist eine regelrechte Bewegung geworden, die man über die Jahrhunderte seit dem Mittelalter bis in die Gegenwart verfolgen kann. 

Zu den Mitinitiatoren der Ausstellung gehören der Direktor des ZKM, Peter Weibel, und der Rektor der HfG Karlsruhe, Siegfried Zielinski. Gemeinsam mit dem katalanischen Professor für Ästhetik und Philosophie, Amador Vega, haben sie die Ausstellung am Mittwoch, 13. Juli in Barcelona eröffnet. 

In der katalanischen Hauptstadt hat das lullistische Netzwerk, das in der Ausstellung vorgeführt wird, starke spanische Akzente. Ende 2017 wird das Projekt in wesentlich erweiterter Form in Karlsruhe am ZKM präsentiert und durch Seminare an der HfG vorbereitet werden. Dabei spielt ein besonderer Schatz eine große Rolle, der für die Öffentlichkeit in einem neuen Kontext zu bergen ist. Die Badische Landesbibliothek Karlsruhe beherbergt eine der wichtigsten und prächtigsten Handschriften des Lullismus, das „Electorum parvum seu Breviculum“ aus dem 14. Jahrhundert.

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