25.01.2019
Unser großer Künstlerfreund Jonas Mekas passed away
»Was für ein wunderbarer Mensch hat von uns Abschied genommen. Was für ein Privileg, dass wir uns seiner Präsenz erfreuen konnten. Jonas Mekas, die lebende Legende, war für die Entstehung des Avantgarde-Films der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts die zentrale Figur.«
Jonas Mekas im ZKM
»Ich traf ihn seit den frühen 1970er-Jahren auf vielen Festivals. Unsere Begegnungen waren getragen von gegenseitiger Wertschätzung. Wenn ich ihn in New York im Gebäude seines Anthology Film Archives besuchte, teilte ich seinen Enthusiasmus über die Schätze, die er mir zeigte und gelegentlich auch schenkte. Den Höhepunkt bildete die Ausstellung 'Jonas Mekas. 365 Day Project', mit der das ZKM im Jahre 2014 eine Retrospektive zu seinem herausragenden Werk zelebrieren konnte. Auf 56 Monitoren, ein Monitor pro Woche, zeigten wir seine filmischen Tagebücher, ergänzt um mehrkanalige Installationen. Jonas war darüber sehr, sehr glücklich.«
Peter Weibel über Jonas Mekas
Jonas Mekas war Filmregisseur, Schriftsteller und Kurator. Aus Litauen im Zweiten Weltkrieg geflohen, strandete Mekas zunächst in einem Arbeitslager bei Hamburg und anschließend in einem Auffanglager für Flüchtlinge in der Nähe von Mainz. 1949 emigrierte Mekas nach Amerika und leistete sich kurze Zeit später eine Bolex-Kamera, mit der er Momente seines Lebens festhielt. Aufgrund verschiedener Veranstaltungen entdeckte er den Avantgarde-Film für sich und begann ab 1953 selbst Filme zu drehen – und wurde damit bald zu einer Schlüsselfigur des New American Cinema.