Rebecca Saunders

Feminale der Musik

Foto einer Frau mit Brille und rötlichen Haaren, sie studiert ein Notenblatt, dass auf einem Tisch liegt.

»Als ich in Edinburgh mit dem Studium fertig war, riet mir ein Professor, Lehrerin zu werden. Mein Wunsch, zu komponieren, war ihm völlig unverständlich. Das war ein Schock. Da habe ich die gesellschaftlichen Verhältnisse zum ersten Mal richtig wahrgenommen. Seither haben sich die Dinge verändert, spürbar verändert, sogar in der klassischen Musik.« – Rebecca Saunders, im Interview mit »DIE ZEIT« (15.05.2019)

Saunders wird am 19. Dezember 1967 in London geboren, heute lebt und arbeitet sie in Berlin. Rebecca Saunders wächst in einer Musikerfamilie auf, sie hat Pianisten und Organisten als Eltern und Großeltern, der Vater leitet einen Chor, die Schwester ist Jazzsängerin. Rebecca Saunders studiert Komposition bei Nigel Osborne an der University of Edinburgh sowie bei Wolfgang Rihm an der Hochschule für Musik Karlsruhe. Im Interview mit der »ZEIT« beschreibt sie ihre Begegnung mit Rihm als »extrem befreiend«, als Begegnung »mit einer ganz anderen Art von Musik«. Sie lernt in Deutschland eine Musik kennen, in der es nicht wichtig ist, »Melodien zu schreiben«. Saunders ist zum Beispiel fasziniert davon, »Klänge so in ein Gewebe einzuarbeiten, dass nicht erkennbar ist, wo sie herkommen und wo sie hingehen«.

Rebecca Saunders komponiert viel Kammermusik, Werke für kleinere und größere Instrumentalgruppen, bis hin zum Sinfonieorchester. Ein Schwerpunkt ist »räumliche Musik«, wie es beispielsweise in ihrem Werk »Chroma« deutlich wird. Chroma wird immer wieder angepasst an die spezielle Räumlichkeit des jeweiligen Konzertsaals, in dem die MusikerInnen nicht frontal dem Publikum gegenüber platziert sind, sondern frei im Raum verteilt, manchmal auch in mehreren benachbarten Räumen. Chroma hat sich dadurch im Lauf von zehn Jahren in unterschiedlichen Versionen immer weiter entwickelt, auch mit veränderlicher Anzahl an InstrumentalistInnen und unterschiedlichen Aufführungsdauern.

Neben vielen anderen Preisen, die Rebecca Saunders bereits erhalten hat, wird sie 2019 mit dem äußerst renommierten »Ernst von Siemens Musikpreis« ausgezeichnet, als erste Komponistin und als zweite Frau nach der Geigerin Anne-Sophie Mutter.

Musikstücke

Séverine Ballon spielt »Solitude« (2013) von Rebecca Saunders

Still für Solovioline und Orchester, gemeinsamer Auftrag von Beethovenfest Bonn und BBC Radio 3 veröffentlicht durch Contemporary Classical: Zuerst aufgeführt auf dem dem Beethoven Festival 2011 in Bonn durch Carolin Widmann und dem BBC Symphony Orchestra dirigiert von Sylvain Cambreling. Hier die UK Premiere mit den gleichen Akteuren, dirigiert von Lionel Bringuier.

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Skin, veröffentlicht durch und gespielt von Juliet Fraser zusammen mit dem Ensemble Klangforum Wien, dirigiert von Titus Engel im Rahmen der Donaueschinger Musiktage 2016, CD-Aufnahme mit Unterstützung vom SWR2 und SWR Classic, 2018 NEOS Music

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Dust – Modul 1 (von 8) (2017/18), aufgenommen und veröffentlicht von Ensemble Musikfabrik als »Lockdown Tape #3«, gespielt von Dirk Rothbrust (Schlagzeug), am 21.4.2020

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Dust – Module 5/3/4 (von 8) (2017/18), aufgenommen und veröffentlicht von Ensemble Musikfabrik als »Lockdown Tape #4«, gespielt von Dirk Rothbrust (Schlagzeug), am 24.04.2020

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Interview

Rebecca Saunders talks about her new work »Yes« which premiered at HCMF by Ensemble Musikfabrik, veröffentlicht 2018 durch Uni of Huddersfield News & Research. Professor Aaron Cassidy, Direktor des Centre for Research in New Music (CeReNeM) der Universität Huddersfield, leitet das Interview und befragt Professor Saunders zu ihren allgemeinen Inspirationen und Arbeitsmethoden in ihrer Musik.

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Gespräch

Rebecca Saunders im Gespräch mit Cornelie Kunkat, Leiterin des Projektbüro »Frauen in Kultur und Medien« des Deutschen Kulturrat: »Als Frau werde ich ständig an mein Anderssein erinnert«

Feminale der Musik

Live-Interview mit der Komponistin Rebecca Saunders, ebenfalls zu Gast die Cellistin Séverine Ballon

Disclaimer

Mo, 06.04.2020 – Fr, 01.05.2020

Das ZKM ehrt Komponistinnen mit einem vierwöchigen digitalen Festival