HASH Award 2018 | Virtual Goes Real
Verschiedene viereckige Graphiken, eine davon zeigt menschliches faltiges Hautgewebe, liegen auf einem Hintergrund aus Universum.
Der Produktionspreis von Akademie Schloss Solitude und ZKM | Karlsruhe
Do, 15.02.2018 15:00 – 21:00 Uhr CET, Preisverleihung


Am 15. Februar 2018 vergeben die Akademie Schloss Solitude und das ZKM | Karlsruhe zum ersten Mal den internationale Produktionspreis »Hash« für netzbasierte Projekte im Bereich Kunst, Technologie und Design. Die Preisträgerin ist ausgewählt: Der mit 8.000 Euro dotierte Produktionspreis wird an die niederländische Softwarekünstlerin und Autorin Marloes de Valk vergeben. Jurorin ist die Kuratorin und Künstlerin Marisa Olson.

Angelehnt an den Hashwert aus der Informationstechnologie, der für jede Datei einzigartig ist und als Prüfwert bei der Datenübertragung eingesetzt wird, steht der »Hash« für ein herausragendes Projekt. Als unabhängige Jurorin wählte die Künstlerin und Kuratorin Marisa Olson die Preisträgerin unter den Web Residents der Jahre 2016/2017 aus dem internationalen Online-Förderprogramm von Solitude und ZKM »Web Residencies« aus.

Woran arbeiten Kreative im Netz weltweit? Welche Themen bewegen sie? Was sind ihre Fragen? Und welche künstlerischen Antworten auf die Entwicklungen von Technologien, Gesellschaft und Internet geben sie?

Von Virtual Reality über künstliche Intelligenz bis hin zu Überwachungstechnologien – dreimal im Jahr werden im Rahmen der »Web Residencies« Ausschreibungen mit unterschiedlichem Fokus entwickelt. In zwei Jahren haben rund 550 Künstler, Coder, Designer, Technologen und Wissenschaftler Ideen eingereicht. 22 davon wurden mit Web Residencies prämiert. 

Entstanden sind dabei poetische wie politische, experimentelle wie utopische Arbeiten, meist unentschieden im Zwischenraum von Kritik und Optimismus, Realität und Fiktion. Sie zeigen die Spannungen von Technologie und Mensch, intervenieren in gängige Narrationen von Internet und Gesellschaft oder schaffen Raum für die Vorstellungen einer anderen Zukunft. Sie reflektieren die Rolle der Kunst und ihrer Institutionen im Zeitalter des Web und digitaler (Re-)Produktion.

Zur Preisträgerin

Die diesjährige Preisträgerin des »Hash«, Marloes de Valk, setzt sich in ihren künstlerischen Arbeiten, die von Computerspielen über Installationen bis zu Publikationen reichen, neben Überwachungstechnologien und künstlicher Intelligenz kritisch mit den Mechanismen und Zusammenhängen von Propaganda, Fake News und Klimawandel auseinander. Während einer vierwöchigen Web Residency 2017 zum Thema »Kunst & Whistleblowing« untersuchte sie in einer essayistischen Arbeit die Strategien von Industrie und Politik zur Manipulation öffentlicher Meinung sowie die Rolle der Medien, basierend auf PR-Kampagnen der achtziger Jahre in den USA.

Jurorin Marisa Olson überzeugte vor allem die Vielfalt der Medien, die die Künstlerin einsetzt als »leidenschaftliche und informierte kulturelle Kommentatorin des größeren Ökosystems technologischer Devices, das Netzwerkkultur und seine Symptome einschließt – von globaler Erwärmung bis zu infektiösen Überwachungsstaaten. Wenn man von Internetkunst 2018 spricht, muss dieses größere Spektrum ästhetischer, kultureller und politischer Betrachtungen unbedingt mit einbezogen werden.« (Marisa Olson)

Zur Preisverleihung

Am 15. Februar heißt es nun, »virtual goes real« für die bisher nur im Netz verbundene Community der Web Residents. Die KuratorInnen und einige der KünstlerInnen des Programms kommen für einen Nachmittag mit kurzen Talks, Präsentationen und Performances zusammen und stellen die Themen und wichtigsten Fragestellungen des Programms im Dialog einer interessierten Öffentlichkeit vor. Beim anschließenden Meetup ist Zeit für Austausch und Vernetzung. Am Abend wird der »Hash« mit einer Präsentation der Jurorin Marisa Olson vergeben.

Programm

15.00 bis 18.00 Uhr        

Talks und Kurzpräsentationen:

  • Decentralization of Internet Art: Netro (KuratorInnen), Dina Karadžić & Vedran Gligo (KünstlerInnen)
  • Re-Entering the Ultimate Display: Mario Doulis (Kurator) & Manuel Minch (Künstler)
  • Suprainfinit L’Avenir Redux: Apparatus 22 (KuratorInnen) & Haseeb Ahmed (Künstler)
  • Blowing the Whistle, Questioning Evidence: Tatiana Bazzichelli (Kuratorin) & Joana Moll (Künstlerin)
  • Fractal Horses: Claudia Maté (Kuratorin) & Jeffrey Alan Scudder (Künstler)
  • An AI Summer: Nora O Murchú (Kuratorin) & Nora Al-Badri und Jan Nikolai Nelles.
18.00 UhrMeetup
19.00 Uhr

Preisverleihung
Mit Marisa Olson (Jurorin), Marloes de Valk (Preisträgerin), Jean-Baptiste Joly (Akademie Schloss Solitude) und Peter Weibel (ZKM).

 

Das Programm Web Residencies wird vom Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst des Landes Baden-Württemberg unterstützt. Das Preisgeld in Höhe von 8.000 Euro für die erstmalige Verleihung des »Hash« 2018 ist von der Stiftung Landesbank Baden-Württemberg gefördert.

Die Projekte werden präsentiert auf den Webseiten:
https://schloss-post.com/overview/web-residencies/ und http://web-residencies.zkm.de/

Impressum
Projektteam
Mitarbeit ZKMJenny Starick
Organisation / Institution
Akademie Schloss Solitude & ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe

In Zusammenarbeit mit

Gefördert von