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*OIS*

2013

*OIS*
Künstler/in / Künstlergruppe
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Titel
*OIS*
Jahr
2013
Kategorie
computerbasiert, Installation
Material / Technik
Website, computerbasierte Installation; Raspberry Pi, Sprachen: HTML, CSS, JavaScript; weitere technische Bestandteile: Lampe, manueller Schalter, Servomotoren
Sammlung
Produziert im Rahmen des Projekts »Art on Your Screen«
Beschreibung

Volker Morawe und Tilman Reiff gründeten 2001 das Künstlerduo //////////fur////. In ihren Arbeiten thematisieren sie auf ironische Weise unser Verhältnis zur zunehmenden Digitalisierung des Alltags, vor allem mit Blick auf die Gaming-Kultur.

Die interaktive Skulptur »*OIS* One-way Interaction Sculpture« [Einweg-Interaktionsskulptur] wurde 2013 von dem Künstlerduo konzipiert. »*OIS*«, deren drei Buchstaben im Titel auf das mobile Betriebssystem iOS von Apple verweisen, besteht aus einer 60 Watt hellen Glühlampe, einem Lichtschalter und dessen virtuellem Schalter auf einer Internetseite. Auf der Website wird der Zustand der Lampe angezeigt und die Steuerung ermöglicht.

Ob Strom in den Glühdraht fließt oder nicht, entscheidet der reale und der virtuelle Schalter. Die »One-way Interaction Sculpture« funktioniert nur in eine Richtung: Während das Licht ausschließlich auf der Website eingeschaltet werden kann, lässt es sich nur vor Ort im ZKM ausschalten.

Die Arbeit ist eine Anlehnung an Claude E. Shannons »Ultimate Machine«, ein kleiner Kasten mit einem Schalter, der sich nach seiner Betätigung durch eine Hand, die aus dem Kästchen herausgreift, umgehend wieder selbst umlegt. Während bei Shannon nur die Maschine als störrisches Gegenüber vorhanden ist, tritt bei »*OIS*« eine weitere Instanz, und zwar die User:innen im Netz, hinzu, die die Glühlampe erst einschalten müssen, damit sie von Besucher:innen im Ausstellungsraum ausgeschaltet werden kann. Das Verhältnis zwischen Internetnutzer:innen und Akteur:innen vor Ort kann symbolisch auf die Utopien von frei zirkulierender Information und vielseitigem Miteinander übertragen werden. Das Werk ermöglicht das Erleben einer sich niemals ereignenden Verbindung zwischen An- und Ausschaltendem.

AutorIn: Matthias Kampmann

Über den/die Künstler/in