Portrait on the Fly

Bei der interaktiven Installation »Portrait on the Fly« sind zunächst etwa 10.000 computergenerierte Fliegen auf einem Monitor zu sehen, die durcheinanderschwirren. Sobald Besucher:innen stehen bleiben, um die Arbeit zu betrachten, positionieren sich die Fliegen innerhalb weniger Sekunden auf dem Bildschirm neu: Rasch sind die Konturen des Betrachters/der Betrachterin zu erkennen. Möglich wird dies durch eine Bilderkennungssoftware, die aus den Videobildern, die sie von der Kamera über dem Monitor erhält, die Umrisse und Kanten extrahiert. Die Fliegen sind nicht dazu programmiert, etwas Bestimmtes abzubilden, sondern folgen einem Algorithmus, der ihnen vorgibt, an dunklen bzw. kontrastreichen Stellen des aufgenommenen Bildes zu verharren. Sie sind ständig in Bewegung und arrangieren sich immer wieder aufs Neue. Schon bei einer kleinen Bewegung löst sich die Darstellung auf und die Fliegen positionieren sich neu.

Die in der Arbeit animierte Fliege ist kunsthistorisch ein Symbol der Sterblichkeit und des Todes. Das Werk von Christa Sommerer & Laurent Mignonneau knüpft damit an die Tradition des Memento Mori an, einem künstlerischen Motiv, das den Betrachter an die Endlichkeit seines Lebens erinnern soll.