Peter Weibel

Bereits in den frühen Jahren seines Schaffens rückt Peter Weibel die Schrift als Produktions-, Speicher- und Distributionsmedium von Codes und Informationen in den Fokus. Dabei erweitert er die Sprachkunst der Avantgardeliteratur um die Aspekte der Medialität und Materialität. Er hinterfragt nicht nur die Regeln und Mechanismen der Buchstabenketten, sondern dehnt die Erforschung der Sprache auch auf deren Materialien, Werkzeuge und Medien aus. Im OEuvre des Künstlers taucht daher immer wieder das Motiv der Schreibmaschine auf, eine Apparatur, die aufgrund ihrer Tastatur die Textproduktion unterstützt und vereinfacht. Doch er schreibt kein Gedicht über den politischen Widerstand und den Schmerz, den die Dichtenden dadurch erfahren, sondern er drückt die Erfahrung des Widerstandes und des Schmerzes vom reinen Reich der Zeichen (Buchstaben) auf die Materialität der Tastatur, die mit Reißnägeln versehen ist. Der Widerstand wird nicht mit Zeichen und Text symbolisch geleistet und bloß repräsentiert, sondern real blutig von denjenigen, die mit der Schreibmaschine schreiben.