Equilibrium

Für »Equilibrium« [»Gleichgewicht«] bedient sich Roberto Pugliese des akustischen Phänomens der Rückkopplung. Eine Rückkopplung entsteht beispielsweise, wenn man ein Mikrofon an einen daran angeschlossenen Lautsprecher hält und das eigene verstärkte Signal aufnimmt, das entstehende Signal wird dabei immer weiter verstärkt. Die Folge ist ein charakteristisches, meist als schrill empfundenes, Pfeifen. Die akustische Rückkopplung wird auch als Larsen Effekt bezeichnet.



Die Installation besteht aus acht Lautsprechern, die an einer Wand befestigt sind. Vor jedem Lautsprecher ist ein computergesteuerter Hebelarm mit einem Mikrofon angebracht, sodass eine akustische Rückkopplung entsteht. Die Steuerung des Hebelarms hat folgendes Ziel: Der durch die Rückkopplung erzeugte Ton soll gleich laut bleiben. Da die Lautsprecher eine Tendenz zur Selbstverstärkung haben, bewegen sich die Hebelarme permanent, damit sich das akustische Signal nicht verändert. Durch die dauernde Bewegung ist es jedoch nicht möglich, eine konstante Lautstärke zu generieren.



Der Larsen Effekt wird gewöhnlich als Störton wahrgenommen, den es zu vermeiden gilt. In »Equilibrium« ist er jedoch das bestimmende Element der Installation. Aufgrund des Versuchs, den Ton der Rückkopplung gleichmäßig zu halten, befindet sich die Installation in einem andauernden visuellen und akustischen Wandel.