Diodenzwitschern

»Diodenzwitschern« ist Timo Kahlens Vorschlag für eine permanente Klanginstallation im öffentlichen Raum: bestehend aus einer ortsspezifischen vierkanaligen Audiokomposition mit skulpturalen, ringförmigen Lautsprecherelementen, die die Stämme und Äste der Bäume in der Nähe des Skulpturenmuseums in Marl umschließen. Von Lautsprecher zu Lautsprecher, von Baum zu Baum wandern intime Klänge, die auf dem Gesang einer Nachtigall basieren und direkt vor Ort aufgenommen wurden. Der Gesang der heimischen Nachtigall - ein Vogel, der für seine erstaunliche Fähigkeit bekannt ist, komplexe Klänge seiner unmittelbaren Umgebung zu imitieren - wurde zerlegt, neu arrangiert und behutsam transformiert, so dass eine Klanglandschaft entstand, die synthetisch und mechanisch anmutet und doch auf eigentümliche Weise ihren Ursprung in der Natur repräsentiert und darauf verweist. Der Vorschlag, der der Jury des Deutschen Klangkunstpreises 2006 vorgelegt wurde, ist ein generatives, virtuelles Modell der Installation. Seine variable akustische Komposition wird - immer live und unterschiedlich - erzeugt, wenn der Mauszeiger über die berührungsempfindliche Oberfläche der aufeinander folgenden visuellen Projektionen fährt, pausiert oder klickt.