Frieder Nake

Hommage à Paul Klee Nr. 2

1965

Künstler/in / Künstlergruppe
Frieder Nake
Titel
Hommage à Paul Klee Nr. 2
Jahr
1965
Auflage / Seriennummer
40
Kategorie
computergeneriert, Zeichnung, Druckgrafik, Plotterzeichnung, Siebdruck
Material / Technik
computergenerierte Grafik; Siebdruck nach einer Plotterzeichnung; Siebdruck auf Schoellershammerkarton, Siebdruck auf Papier, Computer: Standard Elektrik Lorenz ER56, Programmiersprache: Maschinensprache ER56, Software: Individualsoftware (»COMPART ER56«), Ausgabe: Zuse Graphomat Z64
Maße / Dauer
50,1 x 50,1 cm
Sammlung
ZKM | Zentrum für Kunst und Medien Karlsruhe
Beschreibung

Der promovierte Mathematiker Frieder Nake gilt als einer der Wegbereiter der computerbasierten Grafik. Beeinflusst vom Stuttgarter Philosophen Max Bense begann er bereits 1963 mit ersten künstlerischen Auseinandersetzungen am Großrechner des Rechenzentrums der Technischen Hochschule in Stuttgart.

Während die Zahlenkombination im Titel der vorliegenden Grafik pragmatisch auf den Zeitpunkt der Entstehung verweist, den 13. September 1965, gibt der nachgestellte Zusatz – »(Hommage à Paul Klee)« – die Inspiration an. Nach eigenen Angaben ließ sich Frieder Nake bei dieser Grafik, die zu seinen bekanntesten gehört, von Paul Klees Gemälde »Hauptweg und Nebenwege« (1929) anregen. Er programmierte ein Grafikprogramm mit Hilfe der Software COMPART ER56 und ließ mit dem legendären ZUSE-Graphomat Z64 das Ergebnis auf Papier bringen.

Frieder Nake greift hier unregelmäßige Rasterstrukturen und kreisrunde Formen auf, die zahlreiche Werke des modernen Malers und Grafikers Paul Klee prägen. Die gekrümmte, handgezeichnete Linie Klees wird dabei zu einer vom Computerprogramm berechneten Linie und unregelmäßige handgezeichnete kreisrunde Formen werden zu exakt konstruierten Kreisen.

Charakteristisch für Nakes Computergrafiken ist die Spannung zwischen Berechnung und Aleatorik: Zwar gibt der Künstler dem Computer Befehlsvorgaben, diese sind jedoch so gewählt, dass sie immer genug Raum für Überraschungen lassen, welche sich dann in der grafischen Umsetzung offenbaren. Alle seine Bilder, beschreibt Nake wiederholt, seien Erforschungen des Zufalls.

AutorIn: Anna-Maria Drago Jekal

Über den/die Künstler/in