Infinity Room: New Edition

Die immersive, die Betrachter:innen von allen Seiten umgebende Installation »Infinity Room« löst die normalerweise erkennbaren Grenzen des Raumes auf und erschafft die Illusion der Endlosigkeit. Das Werk reiht sich in Refik Anadols »Temporary Immersive Environment Experiments« [Temporäre immersive Umgebungsexperimente] ein, bei der die Erforschung der Immersion als bewusstseins- und wahrnehmungsverändernder Effekt im Kontext audiovisueller Installationen im Zentrum steht. Der Begriff „Immersion“, der ursprünglich aus der Physik kommt und dort das Einbetten eines Objekts in eine Flüssigkeit bezeichnet, beschreibt im Kontext der digitalen Medien, die Erfahrung, völlig in eine künstliche Wirklichkeit einzutauchen.

Über eine computergenerierte, vierkanalige Projektion setzen sich die herkömmlich zweidimensional angelegten Projektionsflächen zu einem dreidimensionalen Raum zusammen, der sich kontinuierlich verändert. Durch die Spiegelflächen am Boden und an der Decke, in denen sich die projizierten Strukturen auf mehrfach multiplizieren, lösen sich gängige Kategorien wie Oben und Unten auf. Die Grenzen des physischen Raumes verschwimmen und werden ins Unendliche erweitert. Durch Lichtformen verschmelzen Realität und Fiktion, physischer und virtueller Raum. Mit der Installation ermöglicht Anadol den Betrachter:innen eine körperliche Erfahrung unendlicher Räume. Der virtuelle, immersive Raum zeigt die Relativität der eigenen Wahrnehmung.